Wiedersehen in Hradec Krávolé – Mit Erasmus Plus auf Reisen
Wiedersehen in Hradec Krávolé
Auf nach Prag! Voller Reiselust fuhren unsere Erasmus + Schülerinnen und Schüler am Morgen des 24. Septembers zum Luxemburger Flughafen, über ihr Handy natürlich im steten Kontakt mit ihren tschechischen Austauschschülerinnen und Austauschschülern. Der Kontakt war seit dem Besuch der tschechischen Gäste im Mai nie ganz abgebrochen und die Vorfreude auf ein Wiedersehen in Prag war riesengroß. Dementsprechend war auch das Aufeinandertreffen der Austauschpaare am Prager Flughafen: laut, lebhaft und lustig. Ein perfekter Start in eine spannende Woche!
Laut, lebhaft und lustig sollte es auch bleiben. Nachdem die Spanierinnen und Spanier in der Nacht in Prag angekommen waren, war die Gruppe am nächsten Morgen in Hradec Krávolé endlich wieder vereint. Dies nahmen die tschechische Gastgeberschule zum Anlass, eine Begrüßungsparty zu feiern. Mehrere musikalische Beiträge in allen Sprachen und herzliche Begrüßungsworte von Seiten der Schulleitung gaben uns allen das Gefühl, willkommen zu sein. Darüberhinaus lernten wir auch das grundlegende Vokabular, um in der kommenden Woche alle Notsituationen überstehen zu können: ahoj – hallo, promiňte – Entschuldigung, řízek – Schnitzel. Wir waren gerüstet. Nichts konnte mehr schiefgehen.
Mit diesem neu erlangten Selbstbewusstsein ging es dann bei strahlendem Sonnenschein auf in die Innenstadt des wunderschönen Hradec Krávolé, dessen Sehenswürdigkeiten und historische Bedeutsamkeit die Schülerinnen und Schüler in einer Stadtrallye erkundeten. Beeindruckt waren wir auch von dem alten Wasserkraftwerk, dass für technisch Interessierte reichlich Raum zum Experimentieren bietet.
Nachhaltiges Leben in Prag
Was sollte Hradec Krávolé noch toppen, fragten wir uns. Die Antwort kam am nächsten Tag: Prag!
Wenzelplatz, Altstädter Rathaus, Prager Ratsuhr, Karlsbrücke, Prager Burg, Veitsdom, Petřín und sogar den Eiffelturm konnten wir zu unserer Überraschung in Prag bewundern.
Wir waren uns alle einig: Eine tolle Stadt, in der man sich mehrere Tage verlieren möchte. Aber dazu hatten wir keine Zeit, denn uns erwartete ein sehr interessanter Workshop zu dem Thema Nachhaltigkeit, unser gemeinsames Anliegen und Grundlage für unseren europäischen Austausch. Die gemeinnützige Organisation Zachraň Jídlo (Save the Food) stellte uns ihr Konzept vor, wie Lebensmittelverschwendung sowohl global als auch im Kleinen, also im eigenen Haushalt, vermieden werden kann. Haben Sie zum Beispiel ein Eat Me First-Kistchen im Kühlschrank? Oder wissen Sie, welches Gemüse und Obst man am besten zusammen lagert, damit sie nicht so schnell verderben? Uns jedenfalls wurde bewusst, dass wir recht sorglos mit diesem Thema umgehen und durch einfache Dinge in unserem Alltag viel dazu beitragen können, dass Lebensmittel nicht verschwendet werden.
Naturerlebnisse in Tschechien
Zurück in Hradec Krávolé widmeten wir uns in den folgenden Tagen ganz der Natur, schließlich lud Tschechien zur Arbeit an dem 15. Ziel der Agenda 21 ein: Das Leben auf dem Land.
Eingestimmt wurden wir darauf in einem Workshop, in dem wir uns mit vom Aussterben bedrohten Tierarten beschäftigten. Wir erforschten die Ursachen, reflektierten kritisch unseren Umgang mit dem Problem und suchten schließlich Lösungsansätze, um eine möglichst große Artenvielfalt erhalten zu können.
Warum dies wichtig ist und dass auch wir davon profitieren, wurde uns bei unserer anschließenden Wanderung durch das angrenzende Naturschutzgebiet klar. Hier sahen wir Wildpferde und Wasserbüffel, aber auch Schlangen, Libellen, Gottesanbeterinnen und viele Tiere mehr, die für ein funktionierendes Ökosystem in dem Naturschutzgebiet sorgen. Ein Besuch in den königlichen Stallungen in Kladruby nad Labem eröffnete uns zudem einen Einblick in die Tierzucht, ohne die es diese besondere Pferderasse wahrscheinlich nicht mehr gäbe. Ein sehr beeindruckendes Gestüt, fanden auch die Profis unter uns!
Beeindruckend war auch die wunderschöne Felsenstadt Adersbach an der Grenze zu Polen. Ihre einzigartigen Felsformationen und Seen zeigten uns mal wieder die Schönheit der Natur und, wie wichtig unser Thema Nachhaltigkeit ist, um uns auch in Zukunft an ihr erfreuen zu können. Grund genug, uns zurück an der Schule in einem abschließenden Projekt mit der Frage, wie wünschen wir uns unsere Erde, auseinanderzusetzen.
Spaß in internationalen Teams
Um an solch ernsten Themen arbeiten zu können, braucht es einen Ausgleich mit hohem Spaßfaktor und den hatten wir. Kennen Sie, zum Beispiel, Kinball? Wir haben es zum ersten Mal ausprobiert. Kinball ist ein Teamsport, dessen Ziel es ist, einen riesigen Ball in der Luft zu halten und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass dies eben der gegnerischen Mannschaft nicht glückt. Das schafft nur ein funktionierendes Team und wieder einmal konnten wir sehen, dass unsere internationalen Erasmus-Teams noch ein Stück mehr zusammengewachsen waren und sich jeder Aufgabe stellen können.
Abschied nehmen
Um so emotionaler dann auch der Abschied, den wir dieses Mal in einem eigens für uns angemieteten Bowling Center feierten. Ganz unter uns konnten wir ausgiebig bowlen, feiern, singen, tanzen, lachen, aber eben auch ein paar Tränen vergießen.
Doch wie beim letzten Mal gibt es auch am Ende dieses Berichtes wieder die gute Nachricht: Die Reise geht weiter! Ende Februar dürfen sich fünf weitere Ersamus+ Schülerinnen und Schüler des Gymansium Konz auf ein Wiedersehen mit ihren Austauschpartnerinnen und Austauschpartnern in Valencia freuen. Und natürlich sind auch einige der tschechischen Schülerinnen und Schüler mit dabei. Wir sagen jetzt schon ¡Hola! und freuen uns riesig auf ein Wiedersehen in Valencia!
Kerstin Ost, OStR‘