Queeres Leben und politische Bildung in Berlin
AG „Queercomm.gymkonz + Allies“ nimmt Einladung in den deutschen Bundestag wahr
Der Anlass, die weite Zugreise in die Hauptstadt zu unternehmen, war eine Einladung der Abgeordneten Misbah Kahn (Bündnis 90 / Die Grüne) zu ihr in den Bundestag. Kahn wurde auf unser Engagement für Empowerment queerer Menschen an Schulen aufmerksam und gab unserer Gruppe und den begleitenden Lehrerinnen Bettina Szewczyk und Julia Lehnertz die ihr als Abgeordnete zur Verfügung stehende Möglichkeit eines persönlichen Gesprächs.
Doch zuvor durften wir noch an einem kurzweiligen historischen Vortrag im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes teilnehmen. Für die meisten von uns war es der erste live Besuch dieser durchs Fernsehen bestens bekannten Räumlichkeiten. Nach dem Vortrag trafen wir die Politikerin in einem Besprechungsraum, wo uns die Expertin für Einwanderungspolitik, Diskriminierungsschutz im Netz und Menschenrechte ca. eine Stunde lang die Gelegenheit bot, ihr Fragen zu stellen. Diese beantwortete sie nahbar und auf für alle Anwesenden gut verständliche Art und Weise.
Am Nachmittag ging es mit einem Besuch des „Schwulen Museums“ im Stadtteil Tiergarten weiter. Das Museum beschäftigt sich in mehreren Ausstellungsräumen mit queeren Biographien, Themen und Initiativen in Kultur und Gesellschaft.Mit einem abendlichen Picknick am Wannsee-Strand ließen wir einen eindrucksvollen Tag gemütlich ausklingen. Untergebracht war unsere Gruppe nämlich in der direkt am malerischen Wannsee gelegenen Jugendherberge.



Am nächsten Vormittag stand ein Besuch der Dauerausstellung in der Gedenkstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“ auf dem Programm. An diesem Ort wurde am 20. Januar 1942 die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“ durch die Nationalsozialisten beschlossen. Ein bewegender und aufwühlender Programmpunkt.
In der zweiten Tageshälfte ging es weiter mit einer fast dreistündigen Führung durch den schon ein ganzes Jahrhundert alten queeren Kiez Berlin-Schöneberg. Vereinsnamen wie „Männergesangverein Altrosa“ oder „Schwimmclub Regenbogenforellen“ lassen auf eine vielfältige queere Kultur vor Ort schließen. Insgesamt verstand es unser Guide Tobias, historische Fakten und biographische Anekdoten ansprechend und einprägsam miteinander zu verbinden, sodass die Zeit für uns Zuhörende wie im Fluge verging. Nach einem letzten gemeinsamen Abendessen in Schöneberg ließen wir noch einmal unsere Erlebnisse Revue passieren und teilten unsere Highlights.
Hier einige Statements der Beteiligten:
„Viel gesehen und sehr viel Neues gelernt; immer wieder gerne mit dieser Reisetruppe :-)“
Jade, 18
„Ein Trip mit vielen neuen Eindrücken und Perspektiven von Berlin. Stadtführer Tobias, das Essen, aber besonders die mitgereisten Menschen haben es zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.“
Hannah, 16
„Wir haben sehr viel gesehen und eine super schöne Zeit mit der Gruppe verbracht. Das Haus der Wannsee-Konferenz fand ich sehr eindrucksvoll.“
Johanna, 17
„Sehr ausgewogenes Programm, gute Balance zwischen Freizeit und Information. Eindrucksvolle Programmpunkte und eine klasse Gruppe.“
Anton, 18
„Berlin als queere Hochburg zu erleben in so einer „safe space“-Gruppe mit so wichtigen Eindrücken für die eigene queer-politische Arbeit und das persönliche Wachstum ist unvergesslich.“
Diana, 19
„Wunderbare Gruppe! Wir haben ein tolles Programm gehabt. Ich habe durch die Führung, die Museen und durch das Gespräch mit der Abgeordneten viel dazugelernt. Im Austausch mit den Schüler*innen habe ich interessante neue Perspektiven gewonnen. Danke!“
Bettina Szewczyk, 51
Julia Lehnertz, OStR’