Besuch unserer Partnerschule aus Polen
Seit 19 Jahren (mit einer kurzen Corona-Unterbrechung) findet jährlich ein Schüleraustausch zwischen dem Gymnasium Konz und dem Liceum Ogolnoksztalcace in Puck in Polen statt. In diesem Jahr sind zehn Schülerinnen und Schüler aus Polen für eine Woche (02.-09.06.24) nach Konz gereist. Im vergangenen Jahr waren die Konzer Schülerinnen und Schüler in Puck zu Gast. Das Projekt wird von dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW), dem Landkreis Trier-Saarburg und dem Förderverein des Kreises finanziert.
Die Gruppe wurde in Konz herzlich vom Bürgermeister Herrn Weber und in Trier vom Landrat Herrn Metzdorf begrüßt, was die Wichtigkeit solcher europäischer Begegnungen unterstreicht.
Die diesjährige Begegnung junger Menschen aus Polen und Deutschland stand unter dem Motto: “Auf den Spuren der Römer“. Die ersten fünf Jahrhunderte nach Christi Geburt beherrschten die Römer das Land an der Mosel und prägten dauerhaft Sitten, Rechtsnormen, Wirtschaft und Architektur. Wir begaben uns auf die Suche nach den römischen Erbe in Trier und Umgebung, an der Mosel und der Saar.
So starteten wir mit einem gemeinsamen Besuch der ältesten Stadt Deutschlands, Trier. Geschichtslehrer Herr Mutscheller leitete die Gruppe durch die Stadt und bereicherte sie mit seinem Wissen. Besichtigungen der Basilika und des Doms folgten. Zum Abschluss der Stadtführung wurde die Porta Nigra erkundet, aus der sich ein toller Ausblick auf die Stadt bot. Nach einer wohlverdienten Freizeit begaben wir uns zum Wirtshaus, wo der Tag beim gemeinsamen Abendessen schmackhaft endete.
Der nächste Tag begann mit dem Eintreffen in der Schule und der Fahrt zur Villa Borg nach Perl. Es gab genug Zeit, um die ehemalige römische Villa auf eigene Faust zu besichtigen. Dabei gab es sowohl Filme und Informationstafeln als auch Spiele und andere aktive Möglichkeiten, um das damalige Leben der Römer zu entdecken und nachzuvollziehen. Danach ging es mit dem Bus nach Nennig, wo sich zur Zeit der Römer eine weitere römische Villa befand. Dabei lag der Fokus auf dem prachtvollen Mosaikboden und dessen Bauweise. Durch einen Kurzfilm wurde der geschichtliche Hintergrund der Umgebung geschildert.
Weiter ging es nach Schengen, zum Dreiländereck zwischen Deutschland, Luxemburg und Frankreich, wo man sich über die Entstehung und Vorteile des Schengen-Abkommens informieren kann. Nach einer kurzen Mittagspause genossen wir in Orscholz auf dem Baumwipfelpfad einen tollen Ausblick auf die Saarschleife und die Burg Montclair.
Der Tagesabschluss fand in Wiltingen im Weingut Van Volxem statt, wo die Jugendlichen in einer Führung viel über den Weinbau und das Gelände des Weingutes lernten. Auch dies passte gut zu unserem Leitthema, da auch schon die Römer leidenschaftlich gerne Wein angebaut haben.
Der nächste Tag begann am Gymnasium Konz mit der Teilnahme an einigen Unterrichtsstunden. Die polnischen Teilnehmer bekamen die Möglichkeit, die Lehrmethoden von Polen und Deutschland zu vergleichen. Die bis zum Mittagessen verbleibende Zeit verbrachte die Gruppe mit dem Kennenlernen römischer Brett-Spiele. Nach der Stärkung in der Schulmensa ging es mit dem Zug nach Saarburg. Eine Wanderung zum Greifvogelpark gab eine Möglichkeit sich in kleinen Grüppchen zu unterhalten. Angekommen nahm die Gruppe an einer einzigartigen Show mit Vögeln wie Adlern, Geiern, Eulen u.a. teil. Die Vögel flogen direkt über den Köpfen der Schüler! Der Tag wurde mit einem Spaziergang durch Saarburg beendet. Ein Besuch des Wasserfalls und die Besteigung der Burgruine haben nicht gefehlt.
Am Donnerstag ging es mit dem Zug nach Luxemburg-Stadt. Luxemburg ist neben Brüssel und Straßburg die Stadt, in der sich die offiziellen Sitze der europäischen Institutionen befinden. Von der Oberstadt aus beginnt der Wenzel-Weg entlang der historischen Stadtmauer hinunter in die Unterstadt. Auf diesem Rundgang informierten sich die Schülerinnen und Schüler über die Geschichte der Stadt Luxemburg, auch anhand eines Films, welchen man sich im alten Turm anschauen konnte. Die “Kathedrale unserer lieben Frau” und der Palast der Großherzöge von Luxemburg, die offizielle Residenz ebendieser, wurde ebenfalls in den Plan einbezogen. Anschließend standen den Jugendlichen vier Stunden Freizeit in kleinen Gruppen zur Verfügung. Danach stand die Rückfahrt nach Konz an, wo es in einer Pizzeria ein gemeinsam Abendessen gab. Den späten Abend verbrachten die Schüler alle gemeinsam in Trier beim Bowling.
Am nächsten Tag ist die Gruppe mit der Bahn nach Mettlach gefahren. In wunderbarer Natur wanderte die Gruppe den Hügel hinauf zu den Ruinen der Burg Montclair. Die Wanderung durch den Wald war eine willkommene Abwechslung zu dem Trubel der Stadt am vorigen Tag. Von oben angekommen konnten die Teilnehmer ein wunderschönes Panorama der Saarschleife bewundern. Den Tag in Mettlach ließ die Gruppe mit einem leckeren Essen ausklingen.
Am Samstag haben die Jugendlichen die Gelegenheit gehabt, etwas mehr Zeit mit ihren Gastfamilien zu verbringen und Salate oder Kuchen für den Grillabend vorzubereiten. Gegrillt wurde im Greifvogelpark in Saarburg. In wunderschöner Natur sprachen die Jugendlichen über die Eindrücke der gemeinsamen Woche und tauschten Gedanken und Beobachtungen aus.
Am Sonntag hieß es Abschied zu nehmen. Die polnische Gruppe wurde nach Luxemburg zum Flughafen gebracht und flog nach Polen zurück.
Heutzutage ist das offene Europa für die jungen Menschen selbstverständlich, aber Freiheit, Frieden und Demokratie sind Werte, die gepflegt werden müssen. Ein Treffen junger Europäer über die Grenzen hinweg ist eine gute Lektion in Sachen Demokratie und Verständigung, die der Austausch ermöglich hat.
Nächstes Jahr werden wir das 20-jährige Bestehen unserer Schulpartnerschaft feiern und wir freuen uns sehr darauf! Im Juni 2025 geht es nach Polen!
Magdalena Wlodarczak-Ihrig