Kursfahrt der Jahrgangsstufe 12 nach Kroatien
Am Sonntag, den 2. Juni um 23.00 Uhr fanden sich 58 gut gelaunte Schüler:innen der Jahrgangsstufe 12 sowie fünf reiselustige Lehrpersonen auf dem Parkplatz beim Konzer Schwimmbad ein, um sich auf eine 15 Stunden dauernde Reise in einem Doppelstockbus Richtung Kroatien zu begeben. Ab dann begann für alle Beteiligten eine unvergessliche gemeinsame Zeit.
Die Fahrt schien von Anfang an unter einem guten Stern zu stehen, denn schon nach den ersten Kilometern im Bus entstand schnell das, was öfter auf Klassen- und Kursfahrten entsteht und speziell für diese Kroatien-Reise von Anfang bis Ende charakteristisch war: eine ganz besondere Lach- und Quatsch-Mach-Energie, die ihresgleichen sucht.
Aber nun der Reihe nach: Um ca. 14.00 Uhr am nächsten Tag sind wir nach einer gefühlten Ewigkeit in unserer Home-Base für die nächsten Tage angekommen. Diese war die keine 100 Meter vom Meer entfernt liegende Hotelanlage „Vila Ružica“ in dem malerischen Städtchen Crikvenica an der Kvarner Bucht, zu der uns unser Busfahrer Elvis souverän chauffierte. Und dies trotz einiger Hindernisse auf dem Weg in Form von herabhängenden Ästen, einer extrem engen Zufahrtsstraße, an deren Rand Autos abenteuerlich geparkt hatten, was die Challenge „heiles Ankommen im Hotel“ noch erhöhte.
Danach hieß es zuerst einmal einchecken, Zimmer zuordnen, Koffer auspacken und Schlaf nachholen, denn dies war auf der langen Busfahrt nur sehr begrenzt und wenn, dann nur in einer sehr unbequemen Position möglich. Den Abend ließen wir ausklingen, indem wir vom köstlichen und reichhaltigen Buffet gekostet und einen Spaziergang an der Strandpromenade gemacht haben. Um 23.00 Uhr sind wir dann todmüde in unsere Betten gefallen.
Am Dienstag, den 4. Juni ging es dann direkt um 9.00 Uhr weiter zu unserem ersten größeren Ausflugsziel, dem Naturpark Plitvicer Seen. Die Busfahrt zu unserer Destination dauerte ganze drei Stunden, doch hat sich die lange Anreise definitiv gelohnt. Diese versüßten wir uns durch kongeniale Versuche, Latein und Jugendsprache miteinander zu kombinieren, was dazu führte, dass legendäre Grußformeln wie „Salve Digga“ oder im Plural „Salvete Diggae“ entstanden sind. Auch wurde auf dieser Busfahrt das sogenannte „güldene Buch der Lebensweisheiten und Lifehacks“ geboren, das sich im Laufe der Kursfahrt stetig mit mehr oder weniger brauchbaren Erkenntnissen gefüllt hat. So verging die Fahrtzeit auf einigermaßen amüsante Art und Weise. Es wurden japanische Stopps gemacht, die nur kläglich bis gar nicht funktionierten (nur kurz aussteigen, ein Foto von einem Aussichtspunkt machen und weiter geht’s), Flachwitze erzählt und schwuppdiwupp waren wir in einer paradiesähnlichen Umgebung. Die Plitvicer Seen zählen nicht umsonst zu den größten Touristenanziehungspunkten Kroatiens. Es handelt sich um insgesamt 16 nebeneinander liegende, türkisfarbene Gewässer, die über Wasserfälle miteinander verbunden sind. Diese idyllische Naturkulisse wurde auch für den berühmten Winnetou-Film „Der Schatz am Silbersee“ genutzt. Begleitet von unserer Local-Guide-Lady Stella erhielten wir bereits im Bus viele Informationen über alle möglichen Aspekte des Landes Kroatien sowie über die Seen im Speziellen. Wir wählten vor Ort die mittlere Wandertour und währenddessen wurden malerische Fotos geschossen und nette Gespräche geführt. Auf dem Rückweg machten wir noch bei einem Bauern Halt, an dessen Stand wir verschiedene landestypische Produkte probieren durften und auch das ein oder andere Souvenir für die Lieben zu Hause erstehen konnten. Wieder im Hotel angekommen, nahmen wir ein verspätetes Abendessen ein und begaben uns danach an den Strand, wo sich einige Mutige ins Meer wagten und unter einem klaren Sternenhimmel Lebensfreude pur genossen.
Am Mittwoch, den 5. Juni starteten wir um 9.00 Uhr morgens zu unserer nächsten Exkursion. Erstes Ziel war die Mini-Insel Košljun, welche gegenüber des Ferienortes Punat auf der Insel Krk liegt. Košljun ist eine kreisrunde Insel, hat einen Durchmesser von ca. 300 Metern, bedeckt eine Oberfläche von lediglich sieben Hektar und hat nur vier Einwohner, allesamt in einem Marienkloster lebende Franziskanermönche. Auch an diesem Exkursions-Tag begleitete uns die einheimische Reiseführerin Stella, die uns mit ihren fließenden Deutschkenntnissen die Geschichte der Insel sowie einige religiöse und historische Besonderheiten Kroatiens unterhaltsam und kompetent näherbrachte. So besitzt Kroatien über 1000 Marienkirchen und ist laut einer Vatikan-Statistik das Land mit der weltweit größten Marienverehrung.
Nach der Besichtigung der Franziskaner-Insel fuhren wir mit einem Boot wieder zurück nach Punat aufs Festland. Dort angekommen, schloss unser Stufen-Sonnenschein Hüseyin spontan Freundschaft mit einem Landsmann, einem freundlichen Eisverkäufer, der uns spontan zu extrem vergünstigten Konditionen von seiner köstlichen Ware anbot, worüber sich alle an diesem Deal Beteiligten maßlos gefreut haben. Wenn das keine win-win-Situation war. Nach diesem freudigen Intermezzo fuhren wir weiter nach Baška, einen der beliebtesten Ferienorte auf der Insel Krk, wenn nicht sogar ganz Kroatiens. Der flach abfallende, ca. zwei Kilometer lange Feinkieselstrand Badestrand ist europaweit für seine fein polierten Kieselsteine bekannt. Dort genossen wir eine Auszeit im Meer und nahmen ein Mittagessen in einer der malerischen Strandbars ein.
Am Nachmittag ging es dann weiter in die gleichnamige Hauptstadt der Insel Krk. Wir durften eine Führung mit Stella genießen sowie ein wenig Freizeit, in der wir durch die malerischen Gassen schlenderten und das ein oder andere Souvenir erstanden. Das Abendessen nahmen wir in unserem Hotel in Crikvenica ein und danach startete der größte Teil der Gruppe zu dem Teil der Kursfahrt, der im Nachhinein von den meisten als das Highlight schlechthin bewertet wurde: Einer Bootsfahrt in den Sonnenuntergang hinein mit Diskomusik und Delfinen, die wir Lehrkräfte extra bestellt haben, um unsere Schüler:innen zu überraschen. Alle genossen die ausgelassene Atmosphäre bei bestem Wetter und kamen gut gelaunt wieder im Hotel an, um nach einem ereignisreichen Tag wieder die Nachtruhe zu genießen.
Am Donnerstag, den 6. Juni brachen wir am späteren Vormittag zu unserer letzten größeren Exkursion auf. Ziel war Rijeka, die drittgrößte Stadt Kroatiens nach Zagreb und Split mit ca. 130.000 Einwohnern. Rijeka war 2020 zusammen mit dem irischen Galway europäische Kulturhauptstadt und gilt als die Graffiti-Hauptstadt des Landes. Unsere kompetenten local guides Robi und Ljuba brachten uns in zwei Gruppen die Sehenswürdigkeiten und historischen Besonderheiten der Stadt näher. Nach einer Mittagspause in der Altstadt fuhren wir am Nachmittag wieder zurück nach Crikvenica, wo wir nach dem Abendessen im Hotel unseren Abschlussabend alle gemeinsam in der Strandbar „Sabbia“ verbrachten.
Viel zu schnell war am Freitag, den 7. Juni schon unser Abreisetag da. Wir verbrachten ihn in Crikvenica, da der Busfahrer kurz vor der anstehenden Nachtfahrt die gesetzlichen Ruhezeiten beachten musste. Um 17.00 Uhr brachen wir dann Richtung Heimat auf, wo wir schließlich am Samstag, den 8. Juni um 8.45 Uhr ankamen und von Herrn Heckel in Empfang genommen wurden. Alle freuten sich darauf, zu Hause in Ruhe Schlaf nachzuholen. Nur Bernhard suchte noch die besondere Herausforderung und absolvierte ab 9.00 Uhr nach 15 Stunden (!) Busfahrt die französische DELF B2 Prüfung in den Räumlichkeiten des Gymnasiums Konz. Wenn das mal kein Einsatz ist!
Zum Schluss noch ein paar O-Töne einiger Teilnehmenden auf die Frage „Was war für dich auf dieser Reise eine besonders schöne Erinnerung, ein typisches Gefühl?“
- „Eine der schönsten Erinnerungen war für mich das Schwimmen und das Zusammensein am ersten Abend, sowie das Tanzen auf der Bootsfahrt und die beiden Delfine. Ein typisches Gefühl war für mich Entspannung und Sorglosigkeit.“
- „Mein schönstes Erlebnis auf dieser Reise waren die Plitvicer Seen im Nationalpark. Die Insel Krk und Kroatien im Allgemeinen hatten gewisser Weise etwas Friedliches an sich. Die gemeinsame Zeit mit meinen Freunden war ebenfalls schön.“
- „Insgesamt war es eine sehr schöne Abschlussfahrt. Man konnte das Land unterschiedlich kennenlernen und viel Verschiedenes entdecken. Gemeinsam mit Freunden in einem Zimmer zu „wohnen“ und gemeinsam etwas zu erleben, hat viel Spaß gemacht […].“
Ich denke, ich kann auch für Frau Marx-Dupuis, Herrn Mertes, Herrn Panther und Herrn Stuhlberg sprechen, wenn ich erwähne, dass die Fahrt auch für uns Begleitpersonen ein besonderes Highlight war. Wir hatten sonniges Wetter, interessante Reiseerlebnisse, eine freundliche und kooperative Gruppe sowie ein gutes Miteinander aller Beteiligten vor Ort. Was kann man von einer Kursfahrt mehr erwarten?
In dankbarer Erinnerung an die schöne gemeinsame Zeit
Julia Lehnertz